dem Leben einfach nicht gewachsen. Oder eher, ich fühle mich meinen Gefühlen und Empfindungen nicht mehr gewachsen. Vielleicht tat ich das aber auch nie. Derzeit ist es wieder ganz schlimm, habe laufend das Gefühl, zu ertrinken. In Dunkelheit, Hoffnungslosigkeit, Erinnerungen und Selbsthass. Ich bin enttäuscht, wenn ich Morgens aufwache und meine Gedanken drehen sich fast nur noch darum, mein Leben zu beenden. Ich träume sogar davon. An und für sich will ich aber ja gar nicht sterben – ich will nur nicht mehr mit diesem ständigen Druck, dem Schmerz, der Leere leben. Ich kann nicht mehr so leben.
Ich war beinahe ein Jahr lang clean, doch jetzt wende ich mich wieder vermehrt selbstverletzenden Handlungen zu, um wenigstens ein paar Momente der Erleichterung zu haben. Auf Dauer hilft es natürlich nicht und macht es nur noch schlimmer..
Zum ersten Mal im Leben habe ich eine Freundin, die es wirklich kümmert, wie es mir geht. Wir kennen uns sogar persönlich und ich bin froh, dass es sie gibt. Aber weil sie selbst immer genug um die Ohren hat, will ich sie nicht immer volljammern mit meinen Kinkerlitzchen. Außerdem fehlen mir meistens einfach die Worte, um zu beschreiben, was falsch ist. Oder wieso ich mich wie fühle, weil ich es selber nicht weiß. Es ist eben einfach so. Ich habe Angst, dass ich ihr dadurch das Gefühl gebe, dass ich ihr nicht vertraue. Aber das tue ich. Ich denke, mit dieser noch recht neuen Situation muss ich vielleicht auch erst lernen, umzugehen.
In den letzten Monaten habe ich andere Plattformen benutzt, um drüber zu schreiben. Allem voran Instagram, weil es viel schneller geht und ich es am Handy nutzen kann. Doch dort folgen mir so viele Personen, die ich persönlich kenne..und denen möchte ich lieber wieder vorgaukeln, dass es mir ‚besser‘ geht. Manchmal ist zu viel Ehrlichkeit auch nicht gut, also werde ich wohl hier hin und wieder posten.