Ich schwimme gegen den Strom

Veröffentlicht 31. Mai 2016 von Charlie

meiner Gedanken und Gefühle. Mit aller Kraft kämpfe ich gegen ihre niederdrückende Last an. Versuche, sie zu ignorieren und positiv zu sein. Aber es ist so schwer. Immer dieses ‚zu viel‘ oder ‚gar nichts‘ fühlen. Es ist ermüdend. Und ich habe das Gefühl, mich einfach nur selbst zu belügen, wenn ich mir gute Laune einrede. Dabei wäre ich so gern gut gelaunt. Würde gern andere mit meiner guten Laune anstecken und aufbauen. Aber über all dem liegt dieser Schleier, der jeden Optimismus farblos macht.
Und ich glaube, allmählich komme ich drauf, warum es so schwer ist. Ich habe keine Natur. Obwohl ich seit vier Jahren nicht mehr im Dorf wohne, fange ich an, sie jetzt so richtig zu vermissen. SCHMERZLICH zu vermissen. Wenn es mir früher schlecht ging, habe ich meine Kamera eingepackt, etwas zu essen und zu trinken und bin den ganzen Tag durch Wälder gelaufen. Mit meiner kleinen Schwester in Fantasiewelten abgetaucht. Das kann ich jetzt nicht mehr. Und deshalb fehlt die Farbe.
Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass das einer von vielen Gründen ist, aber die anderen sind mir nicht klar.

Derzeit stehe ich zum wiederholten Male an einem Punkt, an dem ich überlege, ob es nicht vielleicht besser wäre, mir Hilfe zu holen. Die Suizidgedanken vor ein paar Tagen haben mich mit ihrer Wucht so sehr überrascht und verängstigt..aber Angst ist das Problem, das mich zurück hält. Ich traue mich nicht. Ich habe Angst, ausgelacht zu werden. Denn ich habe kein dramatisches Leben, auf das ich zurück blicken könnte. Ich habe es nicht so schwer, wie manch anderer. Und ich möchte niemandem einen Platz weg nehmen, der ihn WIRKLICH braucht. So oft denke ich mir, dass ich mir das alles nur einrede, dass ich einfach nur in Selbstmitleid versinke und zu viel dramatisiere. Ich meine..andere Menschen haben echte Probleme.
Und ich wüsste auch gar nicht, wie ich das anfangen soll. Diagnosen hab ich ja keine und dafür zum Arzt zu gehen löst blanken Horror in mir aus. Ich hasse Ärzte, schon immer. Ich gehe nicht hin, wenn es nicht zwingend notwendig ist. Und dann nur wegen sowas..nein, das kann ich nicht tun.
Also versuche ich es weiter. Kämpfe und versuche von selbst aus meinem Selbstmitleid rauszukommen. Keine Ahnung, was der Post eigentlich soll, im Grunde sollte es positiv sein, dann hat er sich von selbst geschrieben.

Ps:
Ich bin ziemlich aktiv auf Instagram: _girlnextfloor & Wattpad: RockabillyEmma

Habt noch einen schönen Abend! ♥

3 Kommentare zu “Ich schwimme gegen den Strom

  • Ich kann deine ärzteangst nachempfinden, der erste Schritt ist bestimmt schwierig, aber meinst du nicht, dass er sich lohnt?

    Du bist es wert. Deine probleme, deine gefühle, sind nicht unwichtig.
    Zur einschätzung der dringlichkeit deiner aktuellen situation würde ich professionelle hilfe suchen.
    Grundsätzlich haben Deine bedürfnisse die gleiche berechtigung wie die anderer. Du mußt nicht angenehm für andere sein. Keine ansprüche stellen. Das ist nicht gut.
    Und du darfst das auch! Du darfst um hilfe und unterstützung bitten. Du darfst sagen, dass es dir nicht gut geht.

    vielleicht hast du jemanden nahestehendes dem du dich offenbaren kannst, die dich vielleicht unterstützt auf der suche nach hilfe, dich begleitet?

    ansonsten kann ich die bereits genannte website empfehlen. auch wenn du sie thematisch nicht als passend empfindest. man findet dort viele hilfreiche adressen.

    pass auf dich auf
    liebe grüße mona mae

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    • Danke. In meinem Umfeld hab ich leider niemanden, mit dem ich reden kann, aber ich werde mir die Website wohl doch noch mal genauer ansehen, die du mir empfohlen hast. Danke für deine Worte!
      Ich wünsche dir einen schönen Tag, Liebes ♥

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  • Wie schade, dass da niemand ist. Aber nimm es nicht schwer, das kann sich auch wieder ändern.

    Deine Ärzteangst ist mir wohl vertraut. Aber ich hab mir irgendwann gesagt – ich muß mir ein hilfsnetzwerk aufbauen für den fall der fälle. Ich hab angefangen mir stück für stück ärzte bzw. in meinem fall ärztinnen zu suchen, mit denen ich klar komme. Ich geh immer noch nicht gerne hin, nur im notfall, aber dann ist es ok, ich fühl mich jetzt sicherer und weiß da kann ich jemanden vertrauen, weil ich eine bewußte auswahl getroffen habe. Wenn Du in der stadt wohnst sollte das auch bei Dir klappen.

    Ich wünsche Dir Mut und Durchhaltewillen Deine Probleme an zu gehen. Nimm Dich selbst an die Hand denn Du bist das wertvollste was Du hast. Jemand hat mal zu mir gesagt „sei Dir selbst eine Mutter, damit das Kind in Dir zur ruhe kommen kann und sich geborgen fühlt“.

    liebe grüße mona

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