Leben heißt nicht umsonst Nebel rückwärts

Veröffentlicht 16. Juni 2016 von Charlie

Ich hoffe, eure Woche läuft gut! Bei mir gehts gefühlsmäßig drunter und drüber, obwohl im Grunde kaum was passiert. Der Gedanke, abnehmen zu wollen auf radikale Art und Weise ist wieder sehr laut, doch handle ich genau im Gegenteil und stopfe mich voll bis oben hin. Ich wünsche mir sehnlichst meine Kontrolle und Disziplin von vor 2-3 Jahren zurück, in der ich  mich wochenlang von 0-700 Kalorien ernährt habe, ohne auch nur eine einzige FA zu haben! Als ich es noch geschafft habe, meinen fetten Arsch täglich zu zumindest einer halben Stunde Sport zu bewegen und als die Zahl noch kleiner wurde, statt größer. Ich weiß echt nicht, was mit mir los ist. Ich hungere nicht mal und kann trotzdem nicht aufhören zu essen, wenn ich mal angefangen habe. Selbstverletzung wird wieder zum täglichen Ritual, wenn auch nur sehr sehr oberflächlich, damit es nicht mal blutet. Es ist unbefriedigend, aber mehr kann ich mir nicht erlauben, in der Arbeit tragen wir kurze Shirts und wenn ich es an den Beinen tue, würde es zumindest mein Freund sehen und das will ich auch nicht.
Wonach ich mich noch mehr sehne, ist der Tod. Jeden Tag male ich mir aus, wie es wohl ist, wenn ich nicht mehr da bin. All das Leid und der Schmerz wären weg, es wäre egal, wie viel ich wiege, weil ich es ja nicht mitkriegen würde. Und vermissen würde mich sowieso keiner.

Apropos Tod, gestern habe ich mich nach einem Monat Sperre auf Facebook eingeloggt und hatte eine Nachricht von meiner ‚Mutter‘ und eine von meiner Schwester, in der es um eine Beerdigung geht und ich habe sie bis heute nicht gelesen, weil ich es gar nicht wissen will. Dass kein Kontakt zu meiner Familie mehr besteht, hat zwar auch viel mit mir zu tun, weil ich es einfach nicht packe, aber um mich hat sich auch keiner bemüht, also will ich gar nicht erst wissen, wer gestorben ist. Macht mich das herzlos? Wahrscheinlich. Aber ich hätte am liebsten eh kein Herz.

In der Arbeit läuft es…so lala. Ich komme im Großen und Ganzen recht gut zurecht, bin aber trotzdem mit allem, was ich tue, komplett verunsichert und ich hab nicht nur einmal geheult.
Vor einiger Zeit hatte ich beschlossen, nun doch eine Therapie anzustreben, allerdings ist dieser Entschluss schon wieder sehr ins Wanken geraten, weil ich gar nicht wüsste, was mir diese denn bringen sollte. Im Gegensatz zu anderen gabs bei mir nicht wirklich Auslöser, für das, was aus mir geworden ist. Ich bin einfach so. Also gibt’s auch nichts, worüber man reden könnte oder was man ändern könnte..ach ich weiß nicht. Ich will einfach nur für immer schlafen. Dann hat das alles ein Ende.

2 Kommentare zu “Leben heißt nicht umsonst Nebel rückwärts

  • ach liebe, gib dir einen ruck. steh auf! der nebel der dich zu umfangen scheint kann weggepustet werden. was wirst du denn an deiner jetzigen situation vermissen können wenn du was änderst?

    geh zu deiner hausärztin, einer beratungsstelle oder auch ernährungsberaterin. man kann auch ein unverbidliches erstgespräch vereinbaren bei einer therapeutin. ein profi nimmt dich immer ernst und kann deine situation bestimmt auch gut einordnen.

    du musst nicht alleine klarkommen. egal wie nichtig dir der auslöser erscheinen mag. ausserdem gibt es übrigends auch biochemische also körperursächliche auslöser z.b stress, gestörter stoffwechsel, schilddrüsenfehlfunktionetc. du brauchst dich nicht kleiner machen. es geht hier nicht darum, dass nur denen denen es ganz schlimm geht geholfen werden darf. du darfst auch hilfe annehmen. du darfst sagen dass es dir nicht gut geht.

    und es gibt immer themen über die man reden kann, glaub mir, dafür sind das ja profis.

    verzag nicht – versuch nicht so streng mit dir zu sein – denk an den samen des glücks in dir. er ist da und will gefunden werden.

    sei mutig, wage die veränderung und nimm dich an der hand
    deine mona

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